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Gespräche an der Supermarktkasse
Neulich im Supermarkt:
Ein kleiner Junge, so um die 5 Jahre alt, stellte sich mit seinem Vater an der Kasse hinter mir an. Der Junge war in Plauderlaune und erzähle seinem Vater, dass er auch schon so gerne in die Schule gehen würde, wie sein Bruder. Dass er den Kindergarten nicht mehr mag und auch schon groß sein möchte. Der Vater antwortete: „ Ge, du bist eh schon a Schulanfänger im Kindergarten. Und auf die Schule braucht´s du dich ohnehin net freuen. Des wird dir schon noch vergehen. Sei froh, dassd nu a Kindergartenkind bist!“
Mehrmals versuchte der Junge, dem Vater glaubhaft zumachen, dass er sich aber schon so auf die Schule freue. Das Gespräch endete damit, dass der Junge an der Kasse immer ungeduldiger wurde und die Einkäufe frustriert auf das Band warf.
Wie hätte das Gespräch besser laufen können?
Ich finde es total schön, dass sich der Junge dem Vater so öffnet. Dieser wäre aber mit dem aktiven Zuhören viel weiter gekommen, als mit dem Aufdrücken seiner Meinung. Aktives Zuhören bedeutet die Gefühle und Wünsche des Kindes zu akzeptieren und sie dort abzuholen wo sie gerade emotional stehen. Der Vater hätte von seinem Sohn sicher mehr erfahren, wenn er zB gesagt hätte: „Du freust dich schon auf die Schule!? Auf was freust du dich denn besonders?“
Die Tatsache, dass der Junge noch nicht in die Schule gehen kann, kann der Vater nicht ändern, aber er kann ihm helfen, mit der Vorfreude oder der Ungeduld besser umgehen zu können. Einfach in dem er ihm seine Gefühle lässt und ihm hilft, diese auszudrücken. Die väterliche Meinung ist in diesem Fall nicht relevant. Schaffe ich es, dem Kind aktiv Zuzuhören, fühlt es sich verstanden und wird mir weiterhin erzählen was es so bewegt.