Allgemein

  • Psychische Gesundheit

    Die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen hat in den letzten Jahren leider sehr gelitten. Der Dauerkrisenmodus setzte ihnen zu. Was kann ich als Elternteil dazu beitragen, um die psychische Gesundheit meines Kindes zu fördern? In erster Linie ist die Mutter oder der Vater eine wichtige Bezugsperson. Dieses Beziehungsband, das sich im Laufe des Lebens mit den Kindern geknüpft hat, ist ein essenzieller Faktor für die Resilienz. Die Qualität der Beziehung wird vor allem durch gute Gespräche, gemeinsame Aktivitäten und ein „Aufeinandereingehen“ gestützt. Das aktive Zuhören ist DAS Tool für eine gute Gesprächsbasis. Ein weiterer Punkt für die Förderung der psychischen Gesundheit unserer Kinder ist den Optimismus zu fördern. Eine einfache Übung ist zum Beispiel ein Glückstagebuch zu führen. „Wofür bin ich dankbar?“ „Was läuft gut in meinem Leben?“ kann darin notiert werden.

    Den Fokus bewusst auf das Positive zu lenken,

    kann die psychische Gesundheit unterstützen. Aber auch die Selbstwirksam ist ein weiterer Faktor für die psychische Gesundheit. Wo und wann fühlt sich das Kind selbstwirksam? Das kann im ganz Kleinen beginnen. Indem Selbstbestimmtheit der Kinder im Alltag Raum findet, beispielsweise. Abschließend ist auch die Bildschirmzeit als ein Einflussfaktor für die psychische Gesundheit zu erwähnen. Motivieren sie ihr Kind an der analogen Welt teilzuhaben und Kontakte in der analogen Welt zu pflegen. Dies bedarf bei der Ideenfindung durchaus Unterstützung. Ich empfehle, die Familie zu motivieren, einen bildschirmfreien Tag pro Woche einzulegen. In dieser Zeit wäre Platz Bedürfnisse besser wahrzunehmen. 

  • Helikopter Eltern

    Als mein Sohn vor kurzem das erste Mal auf Schi stand, fand neben uns ein Kinderskikurs statt. Die Kinder waren im Kindergartenalter und sie zeigten reges Interesse am Skifahren lernen. Die Schilehrerin wirkte sympathisch, sehr bemüht und zeigte eine Engelsgeduld im wieder aufstehen, motivieren und trösten. Auffallend fand ich das Verhalten der Eltern.

    Ich hatte selten so viele Eltern beim Übungslift gesehen.

    Sie standen von ihren Sprösslingen nur 3 bis 4 Schritte entfernt. Bei jedem Laut, den die Kinder von sich gaben, reagierten die Eltern prompt. Es war sofort eine Trinkflasche parat, das Taschentuch war gerichtet und auf die Worte der Skilehrerin wurde haargenau geachtet. Ich beobachtete, dass sich die Kinder hin und her gerissen fühlten. Einerseits wollten sie dem Skikurs folgen, andererseits hatten sie durch ständige Interaktionen mit ihren Eltern kaum dazu Zeit. Ich weiß, dass die Eltern der Kinder es nur gut mit ihnen meinten. Sie wollen für sie da sein und sie in so einer herausfordernden Situation nicht allein lassen. Wenn sich Eltern schwer tun im Vertrauen und Loslassen, entsteht eine Situation, die für keinem befriedigend ist. Für die Kinder nicht, weil sie sich hin und her gerissen fühlen und für die Eltern nicht, weil sie sich gestresst fühlen. In diesem Fall kann man von Helikoptereltern sprechen. Sie versuchen jedes Hindernis und jede Herausforderung ihrer Kinder aus dem Weg zu räumen. Dieses wohlgemeinte Verhalten ist jedoch für die kindliche Entwicklung hinderlich bzw. schwächt es die Resilienz der Kinder. Es vermittelt den Kindern: „Ich traue dir das nicht zu!“ Doch gerade der Glaube an das Kind: „Du schaffts das!“ ist essenziell für die innere Stärke. Aus Muttersicht weiß ich, dass das Loslassen manchmal sehr herausfordernd sein kann. Jedoch weiß ich auch, dass ein Zutrauen dem Kind das nötige Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen geben kann Situationen zu meistern.

  • Darum ist die Trotzphase eines Kindes so wichtig

    Ein Kind zwischen eineinhalb bis zirka vier Jahren ist meistens in der Trotzphase, auch Autonomiephase genannt. Es löst sich aus der Symbiose mit der Mutter, die vorher als Einheit empfunden wurde. Das heißt, das Kind kann zwischen Mutter und sich selbst nicht unterscheiden. Löst sich diese Einheit in ein Ich und Du auf, dann spricht man vom Beginn dieser Phase. Das passiert meist, wenn sich das Kind das erste Mal im Spiegel erkennt oder das Wort ICH bzw. den eigenen Namen verwendet.

    Diese Loslösung ist für die psychische Gesundheit des Kindes wichtig.

    Der Entwicklungsschritt Trennung von der Einheit zum Autonomieverhalten beinhaltet meist auch eine Krise. Diese kann in dem Alter oft sehr heftig erlebt werden, indem das Kind seine Emotionen zum Beispiel sehr intensiv ausdrückt. Das ist ein vollkommen gesundes Verhalten eines Kindes. In dieser Altersgruppe ist die Aufgabe des Erwachsenen das Kind emotional zu begleiten. Einerseits wenn das Kind wütend ist, dem Kind Worte zu geben, die das Kind verwenden kann, beziehungsweise ein verantwortliches Einschreiten in gewissen Situationen, wenn die Verhaltensweisen in eine Körperlichkeit abdriften. Andererseits ist aber auch ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass das Kind die Grenzen des Austestens nicht absichtlich, im Sinne: „Ich will dir jetzt etwas Böses tun.“, sondern aus einer natürlichen Entwicklung heraus vollzieht. Wichtig ist auch zu wissen, dass genau in dieser Phase das Kind lernt, sich an gewisse Regeln zu halten und auch lernt mit Emotionen umzugehen. Die Autonomiephase kann sehr anstrengend für Eltern sein und darum ist es von Vorteil, dass Eltern gut auf ihre Ressourcen achten und sich auch bewusst machen, dass diese Zeit vorbei gehen wird. Alles, was ich an Erziehungsmotivation in diese Zeit investiere, kommt mir im nächsten Entwicklungsschritt zugute.