• Auch Eltern haben Rechte

    Ein Kind zu bekommen ist wohl einer der allerschönsten Momente im Leben. Die Prioritäten verschieben sich und unser Herz weitet sich. Jede Mutter und jeder Vater liebt sein/e Kind/er und will das Beste für sie.

    Vor lauter Liebe und Aufopferung,

    vergessen viele, vor allem Mütter, dass sie aber nicht nur Eltern sind, sondern auch Menschen. Menschen mit Bedürfnissen und Wünschen. Natürlich haben wir als Erwachsene (hoffentlich) gelernt unsere Bedürfnisse für einen gewissen Zeitraum zu verschieben oder gar auf so manches Bedürfnis für eine Zeit zu verzichten. Jedoch ist es, meiner Meinung nach, von wesentlicher Bedeutung, dass auch Eltern ihre Bedürfnisse befriedigen und gut auf sich selber schauen. 

    Ich habe viele Eltern kennen gelernt, die sich selbstlos um ihre Kinder kümmern, ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen und sich selbst nicht nur hinten anstellen, sondern sogar vergessen.

    Doch von diesem Verhalten haben die Kinder nur wenige Vorteile. Dreht sich der ganze Alltag nur um die Kinder, lernen diese, dass sie immer im Mittelpunkt stehen und können somit ein mit sich selber beschäftigen oder ein eigens Nachgeben nur schwer verkraften.

    Lernen die Kinder jedoch, dass auch Mama und Papa einmal „Nein“ sagen, oder sich Zeit für sich nehmen, schult dies nicht nur ihre Empathiefähigkeit sondern ihre gesamte soziale Kompetenz.

    Es gibt Dinge, die sind nicht für Kinderohren bestimmt. (meist aus Schutz) und es gibt auch Zeiten, da wollen Mama und Papa Ruhe haben. „Der Abend gehört den Erwachsenen“, dass hören meine Kinder heute noch von mir. Das ist die Zeit, in der ich zur Ruhe kommen kann, mich mit meinem Mann austauschen kann oder Zeit für mich habe!

  • Streit mit dem/ der Freund/in

     Der Streit unter Freunden kommt sehr häufig vor. Sie sind neben den Geschwistern und Eltern, der nächste Streitpartner. Wie kann ich mein Kind unterstützen, wenn es traurig von der Schule nach Hause kommt und es wieder Streit gab?

    Soll ich mich einmischen, oder lieber doch nicht?

    Wichtig finde ich hier in erste Linie, dass das Kind emotional aufgefangen wird. Daher traurig/ wütend zu sein ist in Ordnung. „Reden wir darüber wenn du willst“ oder Was war los?“, können sehr hilfreiche Sätze sein. Lasst euch die Situation von eurem Kind beschreiben und versucht euch in die Lage des Kindes zu versetzten. Unsere Meinung ist zu diesem Zeitpunkt sekundär. Erst wenn das Kind sich emotional entlasten konnte, ist es wieder bereit nach vorne zu sehen und eine Lösung zu finden oder diesen Streit hinzunehmen. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass die Lösung von uns Eltern präsentiert wird. Lasst eure Kinder darüber nachdenken und fragt sie, was sie jetzt vorhaben. Natürlich kann ich unterstützend mitwirken und auch meine Meinung kundtun, aber erst in zweiter Instanz. Im Vordergrund steht das Erlebte und die Verarbeitung dessen. Kann ich mein Kind emotional gut begleiten, wird es in seinem Selbstvertrauen und seiner Resilienz gestärkt und kann so mit Streitigkeiten besser umgehen. Kommt das Kind selbst auf die Lösung seines Problems, stärkt dies obendrein. Im Allgemeinen würde ich den Streitigkeiten unter Kinder nicht zu viel Gewichtung geben. Kinder leben im Hier und Jetzt und sie haben dieses bewundernswerte Talent, über Unstimmigkeiten kurze Zeit später wieder hinweg zu sehen und von neuem zu starten.