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Bewegungsmuffel

„Kinder bewegt euch!“ Diesen Satz habe ich in meinen Anfangsjahren als Pädagogin so gut wie nie gesagt. Sie taten es von sich aus. Leider bemerkte ich mit der Zeit, dass dies heute anders ist. Einige Kinder müssen regelrecht motiviert werden, um sich längere Zeit zu bewegen. Warum ist dies so? Aus entwicklungspsychologischer Sicht weiß ich, dass alle gesunden Kinder mit einem natürlichen Bewegungsdrang auf die Welt kommen. Daher, sie lernen von sich aus Bewegungsfähigkeiten. Je älter sie werden, umso öfter fällt mir auf, dass dieser Drang weniger wird. Ich glaube, die Ursache hierfür hängt mit der Einwirkung mehrerer Faktoren zusammen. Zu viel Konsum von digitalen Medien, Erzieherverhalten der Eltern (jeder Meter wird z.B. mit dem Auto gefahren), übertriebenes Sicherheitsdenken (es kann ja so viel passieren), Einschränkung der Freispielzeit zu Hause (die freie Zeit ist durchstrukturiert, wie die eines Managers), usw. können das Bewegungsverhalten der Kinder hemmen. Da das kindliche Gehirn ja noch im Wachstum ist, „verlernt“ es durch solche Verhaltensmuster den Drang sich zu bewegen und dies finde ich fatal.

Bewegung ist für so vieles wichtig:

Körperwahrnehmung, Durchhaltevermögen, Lernen, Konzentration, Ausgeglichenheit, etc. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Neueste Studien der Hirnforscherin Manuela Macedonia belegen, wie eng der Zusammenhang von Bewegung und Lernen ist. Besonders Jugendliche, die leider sehr oft die Motivation am Sport verloren haben, brauchen Bewegung, um die hohe kognitive Leistung, die von ihnen in der Schule gefordert wird, gut meistern zu können. In diesem Sinne „Move your body“, denn auch uns Erwachsenen tut Bewegung gut!