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Am Strand

Ein ca. 3-jähriges Kind steht im seichten Wasser und möchte auf ein Wipptier klettern, welches dort befestigt ist. Es schafft es nicht allein, steht davor und weint. Mit der Zeit fängt es zu brüllen an, als niemand kommt, geht es wutentbrannt zu ihrem Vater und schreit diesen an. Das Vater ist auch sofort wütend, schnappt das Kind an den Backen und schreit: „Hör sofort auf so zu schreien!“ Was macht das Kind? Es schreit noch mehr. Die Familie ist daraufhin derart frustriert, dass sie den Strand verlassen.

Wie hätte man diese Situation hilfreicher lösen können?

In dem man auf die Bedürfnisse schaut, welche hinter dem Weinen stecken. Was war die Ursache für den Wutanfall des Kindes? Es hatte einerseits Frust, weil es nicht auf das Wipptier kam und andererseits fühlte es sich von ihrem Vater nicht gehört. Als das Kind seine Verärgerung dem Vater zeigen wollte, reagierte dieser auch verärgert. Was in der Situation wenig hilfreich ist. Sinnvoller wäre es das Kind emotional abzufangen, anstatt mit wütend zu sein. „Ich merke du bist gerade sehr verärgert. Was ist los?“ Könnte ein hilfreicher Satz sein. Dieser zeigt Verständnis und bietet dem Kind an, seinen Frust auszudrücken. „Wie kann ich dir helfen?“ wäre ein weiterer hilfreicher Satz. Das Kind dazu einladen, selbst eine Lösung zu finden, anstatt sich stets nach einer vorgegebenen zu orientieren. Die Reaktion der Eltern beeinflusst den Verlauf einer Wutsituation maßgeblich. Das Kind darf sich ärgern, es darf mich aber deswegen zB. nicht schlagen, sondern sollte im Laufe seiner Entwicklung lernen, die Gefühle anderes auszudrücken. Reagieren Erwachsene ebenfalls wütenden, wird nur Öl ins Feuer gegossen und beide sind frustriert. Versuche ich verständnisvoll zu reagieren, entsteht die Chance konstruktiv aus der Situation auszusteigen. Bis zu einem gewissen Alter hat der Erwachsene die Verantwortung für das Gespräch!