Allgemein
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Am Strand
Ein ca. 3-jähriges Kind steht im seichten Wasser und möchte auf ein Wipptier klettern, welches dort befestigt ist. Es schafft es nicht allein, steht davor und weint. Mit der Zeit fängt es zu brüllen an, als niemand kommt, geht es wutentbrannt zu ihrem Vater und schreit diesen an. Das Vater ist auch sofort wütend, schnappt das Kind an den Backen und schreit: „Hör sofort auf so zu schreien!“ Was macht das Kind? Es schreit noch mehr. Die Familie ist daraufhin derart frustriert, dass sie den Strand verlassen.
Wie hätte man diese Situation hilfreicher lösen können?
In dem man auf die Bedürfnisse schaut, welche hinter dem Weinen stecken. Was war die Ursache für den Wutanfall des Kindes? Es hatte einerseits Frust, weil es nicht auf das Wipptier kam und andererseits fühlte es sich von ihrem Vater nicht gehört. Als das Kind seine Verärgerung dem Vater zeigen wollte, reagierte dieser auch verärgert. Was in der Situation wenig hilfreich ist. Sinnvoller wäre es das Kind emotional abzufangen, anstatt mit wütend zu sein. „Ich merke du bist gerade sehr verärgert. Was ist los?“ Könnte ein hilfreicher Satz sein. Dieser zeigt Verständnis und bietet dem Kind an, seinen Frust auszudrücken. „Wie kann ich dir helfen?“ wäre ein weiterer hilfreicher Satz. Das Kind dazu einladen, selbst eine Lösung zu finden, anstatt sich stets nach einer vorgegebenen zu orientieren. Die Reaktion der Eltern beeinflusst den Verlauf einer Wutsituation maßgeblich. Das Kind darf sich ärgern, es darf mich aber deswegen zB. nicht schlagen, sondern sollte im Laufe seiner Entwicklung lernen, die Gefühle anderes auszudrücken. Reagieren Erwachsene ebenfalls wütenden, wird nur Öl ins Feuer gegossen und beide sind frustriert. Versuche ich verständnisvoll zu reagieren, entsteht die Chance konstruktiv aus der Situation auszusteigen. Bis zu einem gewissen Alter hat der Erwachsene die Verantwortung für das Gespräch!
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Cybermobbing
Österreich ist laut OECD Studie beim Mobbing an Schulen an 1. Stelle. Eine/r von 5 Schüler/ Schülerinnen ist davon betroffen. Eine besonders schlimme Form des Mobbings ist das Cybermobbing, welches das Mobben im Internet vor allem in sozialen Netzwerken betrifft. Diese Form des Mobbings ist für ein Kind eine Demütigung auf sozialen Plattformen, welche Rund um die Uhr stattfindet und sich rasend schnell verbreitet. Die Opfer fühlen sich hilflos, ausgeliefert und von der Gruppe ausgeschlossen. Sie können alleine aus dieser Situation nicht mehr heraus. Die Kinder/ Jugendlichen brauchen Unterstützung.
Was können wir Eltern tun?
- Mit ihren Kindern im Gespräch bleiben, oft schämen sich die Opfer und sie trauen sich keine Hilfe zu holen
- Jeden weiteren Schritt mit dem Kind besprechen und weitere Unterstützung holen (Lehrperson, Schulpsychologen, Sozialarbeiter, Rat auf Draht)
- Eltern können das Mobbing Problem nicht lösen! Da müssen die Experten ran! Also bitte nicht auf eigene Faust Aktionen starten, die im Endeffekt dem Kind schaden, wie zB vor die ganze Klasse treten, in Eltern What´s app Gruppen das Thema ansprechen
- Aus der Gruppe aussteigen
Euer Kind kann noch so selbstbewusst und gut integriert sein, es kann trotzdem zum Opfer werden, denn Cybermobbing geht rasend schnell. Mobbing geht uns alle was an! Dh redet mit euren Kindern! Sagt ihnen, dass Mobbing nicht nur strafbar ist, sondern auch was sie damit anrichten können. Sagt euren Kindern, dass sie nur Dinge schreiben sollen, die sie sich auch persönlich dem jenigen sagen trauen und vor allem spornt sie dazu an Zivilcourage zu zeigen, wenn sie mit bekommen, dass jemand gemobbt wird : „Hört auf. Das ist gemein. So reden wir nicht miteinander!“ Das hilft!
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Gefühlsstarke Kinder
Vielleicht kennt ihr folgende Verhaltensweisen bzw. Empfindungen von euren Kindern: Licht ist schnell zu hell, Geräusche bald zu laut, Emotionen kommen intensiv, besonders die Wut wird recht heftig erlebt, aber auch die Traurigkeit und die Freude, fast jedes Kleidungsstück kratzt, die Socken müssen haargenau sitzen, sonst ist der Tag gelaufen und unangekündigte Sachen werden verabscheut. Kommt euch davon was bekannt vor?
Dann habt ihr vermutlich ein gefühlsstarkes Kind,
welche die Emotionen und Gegebenheiten intensiver erleben als der durchschnittliche Mensch. Dies hat mit der Wahrnehmungsverarbeitung im Gehirn zu tun und ist angeboren. Hat man ein gefühlsstarkes Kind, kann der familiäre Alltag sehr herausfordernd sein. Das Kind weint mehr als die anderen, will nicht so recht überall mitmachen und ist schnell überfordert. Wichtig ist wieder einmal das Erzieherverhalten. Gefühlsstarke Kinder sind nicht überempfindlich, sie spüren nur intensiver. Für diese Kinder ist es oft von großer Wichtigkeit, dass Rituale und Regeln eingehalten werden, dass Reize reduziert werde und vor allem, dass sie keinen Stempel („Du bist aber anstrengend!“) aufgedrückt bekommen. Diese vermeidliche Schwäche kann sich durchaus im Laufe der Entwicklung zu einer ganz besonderen Stärke herauskristallisieren. Gefühlsstarke Kinder weisen sehr oft über eine hohe emotionale Intelligenz auf und können Details sehr gut wahrnehmen. Das soll vielen Eltern Mut machen, wenn ihr Kind wieder einmal einen Wutanfall hat. Helft ihnen mit ihren Emotionen um zu gehen. Lernt ihnen wie die Wut ausgedrückt werden kann, ohne verletzend zu werden und akzeptiert euer gefühlsstarkes Kind so wie es eben ist. Stark, im wahrsten Sinne des Wortes.