Allgemein
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Meinem Kind ist immer soooo langweilig
„Mir ist soooo fad!“– dieser Sat z aus dem Kindermund lässt viele Eltern verzweifeln. Müssen wir als Eltern unser Kind dauerbespaßen, nur damit ihm nicht langweilig ist? Dazu lautet meine Ant wort ganz klar: „Nein!“ Es ist sogar sehr wichtig, dass eurem Kind des öfteren langweilig ist! Dies ist jener Moment, in dem es wieder Zeit und Raum hat auf neue Ideen zu kommen. Zeit, sich wieder selber zu spüren. Was will dich denn eigentlich? Was macht mir Spaß?
Werden Kinder dauerberieselt,
sei es durch uns Erwachsene oder durch die Medien, verlernen diese kreativ zu sein. Sie verlernen, sich mit sich selbst zu beschäf tigen. Und ganz schnell sind sie in dem Teufelskreis gefangen – je langweiliger ihnen ist, umso mehr wird dann zum Beispiel in den Fernseher geglotzt und die eigene Kreativität mindert sich. Hier ist Erziehungsverantwortung gefragt!
Wir Eltern haben dafür zu sorgen, dass gerade wenn den Kindern zeitlang ist, nicht die Medien noch mehr benutzt werden. So kommen sie nämlich aus dem Strudel gar nicht mehr heraus, und werden selber nur mehr selten produktiv. Jedes Mal, wenn meine Kinder zu mir kommen und sagen, dass ihnen fad ist, gratuliere ich ihnen, denn nach einer Zeit kommt bald eine gute Idee, die sie dann umsetzen können. Natürlich biete ich mich auch als Spielpartner an, jedoch nicht immer und ständig.
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Pubertät ist keine Krankheit
Jaja, die liebe Pubertät unserer Kinder ist ein Schreckgespenst, welches wir am liebsten nicht herein lassen würden. Wie kann es sein, dass aus unserem lieben, süßen Wonneproppen ein so griesgrämiger, unmotivierter Teenager geworden ist?
Was ist da schief gelaufen?
Rein gar nichts! Bitte pathologisieren wir die natürliche Entwicklung unserer Kinder nicht! Es ist vollkommen normal, dass die Kinder ab einem gewissen Alter aufmüpfig werden. Sie stellen unser Weltbild in Frage, zeigen uns unsere Schwächen auf und testen aus. Dies darf sein, muss sogar sein, denn sonst würden wir unser geliebtes Kind ja nie ziehen lassen. Die Natur hat dies schon so eingerichtet, dass die Teens stachelig werden, so fällt uns das Loslassen etwas leichter.
Die Erziehung der Kinder läuft ohnehin mit 12 Jahren aus und entwickelt sich immer mehr zur Beziehung. Wir Eltern können uns entscheiden wie wir diese Beziehung mit unsrem Kind leben wollen. Drohen und erpressen wir sie oder haben wir Vertrauen und können über unsere Ängste reden. Nützt die Zeit, die ihr noch gemeinsam mit eurem Teenie habt, pflegt eure Beziehung durch gemeinsame Aktivitäten oder Gespräche, die natürlich freiwillig sein sollten. Fragt eure Kinder nach ihren Interessen! Und das allerwichtigste: Fangt jeden Tag wieder neu an! Dh liebe Eltern, seid nicht nachtragend, dass Gehirn eures „Pubertiers“ ist im Umbau und hat sehr viel mit sich selber zu tun, also nehmt nicht alles persönlich und steht über vielem!
Der Heilpädagoge Hennig Köhler sagte, ihm machen die aufmüpfigen Jugendlichen keine Sorgen, viel mehr, jene welche im „Flegelalter“ zu angepasst sind!“
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Auch Eltern haben Rechte
Ein Kind zu bekommen ist wohl einer der allerschönsten Momente im Leben. Die Prioritäten verschieben sich und unser Herz weitet sich. Jede Mutter und jeder Vater liebt sein/e Kind/er und will das Beste für sie.
Vor lauter Liebe und Aufopferung,
vergessen viele, vor allem Mütter, dass sie aber nicht nur Eltern sind, sondern auch Menschen. Menschen mit Bedürfnissen und Wünschen. Natürlich haben wir als Erwachsene (hoffentlich) gelernt unsere Bedürfnisse für einen gewissen Zeitraum zu verschieben oder gar auf so manches Bedürfnis für eine Zeit zu verzichten. Jedoch ist es, meiner Meinung nach, von wesentlicher Bedeutung, dass auch Eltern ihre Bedürfnisse befriedigen und gut auf sich selber schauen.
Ich habe viele Eltern kennen gelernt, die sich selbstlos um ihre Kinder kümmern, ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen und sich selbst nicht nur hinten anstellen, sondern sogar vergessen.
Doch von diesem Verhalten haben die Kinder nur wenige Vorteile. Dreht sich der ganze Alltag nur um die Kinder, lernen diese, dass sie immer im Mittelpunkt stehen und können somit ein mit sich selber beschäftigen oder ein eigens Nachgeben nur schwer verkraften.
Lernen die Kinder jedoch, dass auch Mama und Papa einmal „Nein“ sagen, oder sich Zeit für sich nehmen, schult dies nicht nur ihre Empathiefähigkeit sondern ihre gesamte soziale Kompetenz.
Es gibt Dinge, die sind nicht für Kinderohren bestimmt. (meist aus Schutz) und es gibt auch Zeiten, da wollen Mama und Papa Ruhe haben. „Der Abend gehört den Erwachsenen“, dass hören meine Kinder heute noch von mir. Das ist die Zeit, in der ich zur Ruhe kommen kann, mich mit meinem Mann austauschen kann oder Zeit für mich habe!